Hartmannbund lehnt einheitliche Gebührenordnung ab
Berlin – CDU und SPD haben in den vergangenen Monaten mehrfach laut über eine einheitliche Gebührenordnung von privater- und gesetzlicher Krankenversicherung nachgedacht. Der Hartmannbund erteilte den Überlegungen nun eine Abfuhr.
Eine Diskussion um eine einheitliche Gebührenordnung könne – wenn überhaupt – nur im Rahmen einer praktikablen Einzelleistungsvergütung und sozialverträglich organisierter Kostenerstattung geführt werden, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, in Berlin. Er forderte zugleich, die politischen Entscheidungsträger dürften sich nicht länger vor einer Diskussion über intelligente Instrumente zur Mengensteuerung durch eine Selbstbeteiligung von Patienten drücken.
Kompromisslos ablehnend zeigte sich der Vorsitzende des Hartmannbundes mit Blick auf eine drohende sukzessive Verstaatlichung des Gesundheitssystems. Dies habe sich in der Regel als patientenfeindlich und wenig leistungsfördernd erwiesen, betonte Reinhardt unter anderem mit Hinweis auf aktuelle Probleme des britischen Gesundheitssystems und skandinavische Rationierungsmedizin.
Es sei brandgefährlich, den Menschen weismachen zu wollen, es gäbe auf sehr komplexe Fragestellungen ganz einfache Antworten. „Diesem sich aktuell offenbar wieder einmal ausbreitenden Hang zum Populismus darf die Politik nicht verfallen. Dies gilt auch für das Thema Bürgersversicherung“, sagte Reinhardt.
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