Ärzteschaft

Hausärzte halten wenig von EBM-Reform

  • Dienstag, 23. Juli 2013

Berlin – Die Hausärzte in Deutschland sehen in der Ende Juni beschlossenen Neure­gelung zum einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) eine deutliche Verschlech­terung ihrer beruflichen Situation. Dies geht aus einer Mitgliederumfrage des Deutschen Hausärzteverbandes (HÄV) hervor. Demnach kritisieren die Verbandsmitglieder vor allem, dass bei steigenden Patientenzahlen und Personalkosten die Praxiseinnahmen analog sänken, gleichzeitig die bürokratischen Hürden zunähmen.

HÄV-Vorsitzender Ulrich Weigeldt sieht in den Umfrageergebnissen eine Bestätigung, dass die Reform auf Seiten der Hausärzteschaft nicht zur Lösung der Probleme innerhalb der ambulanten Grundversorgung führen werde: „In der Neuregelung zeigt sich die geringe Wertschätzung gegenüber den Leistungen der Hausärzte“, so Weigeldt. Die Anerkennung der sprechenden Medizin bleibe weit hinter der gegenüber fachärztlich tätigen Kollegen zurück. Dabei sollte die EBM-Reform eigentlich die sprechende Medizin stärken und die Honorierung „typischer“ Hausärzte  verbessern.

Angesichts der ablehnenden Haltung der Hausärzte appellierte der Verband erneut an Politiker aller Parteien, die Möglichkeit der Hausarztzentrierten Versorgung für alle Bürger bundesweit sicherzustellen und die gesetzliche Verpflichtung der Krankenkassen zum Abschluss entsprechender Verträge beizubehalten. Laut HÄV haben sich seit Bekanntwerden der EBM-Reform allein in Baden- Württemberg 700 neue Hausärzte in Hausarztverträge eingeschrieben.

hil

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