Hausärzte impfen mit: Kritik an zu viel Bürokratie

Neuss – Zum Start der Coronaschutzimpfungen in Hausarztpraxen haben niedergelassene Ärzte zu viel Bürokratieaufwand kritisiert. Die geforderte neue Bürokratie koste zusätzlich viel Zeit und trübe die Freude der Hausärzte, nun endlich mit impfen zu können, sagte Internist Guido Pukies heute im „Morgenecho“ auf WDR 5.
Seine Praxis habe nur 24 Impfdosen für diese Woche zu Verfügung, sei aber mit 26 Abrechnungsziffern konfrontiert. In den Praxen schlage man sich jetzt dem Patienten zuliebe anderthalb Stunden mit einem Rezept herum. Die meisten Hausärzte wollten nach der normalen Sprechstunde am Nachmittag gegen das Coronavirus impfen.
Ein weiterer Hausarzt sprach im WDR von einem gewaltigen Ansturm und totaler Überlastung. Patienten riefen ununterbrochen an, um einen Impftermin zu ergattern. Tatsächlich kommen aber die Praxen auf die Patienten zu und bestellen zunächst nur chronisch Kranke ein.
Mediziner Pukies kritisierte auch den hohen Aufwand, den die Impfdokumentation erfordere. Es sei schön für das Robert-Koch-Institut und für „Pressemeldungen“, wenn man genau wisse, wer wann wo von wem geimpft worden sei. Aber: Für den einzelnen Bürger bringe das wenig. Es würde Pukies zufolge ausrechnen, aus der ausgelieferten Impfstoffmenge abzuleiten, wie viele Menschen geimpft seien.
Seit gestern dürfen auch Hausärzte in ihren Praxen Coronaschutzimpfungen verabreichen. In NRW werde die große Mehrheit der rund 11.000 Hausärzte mit an Bord sein, hieß es beim Hausärzteverband Nordrhein.
Zunächst soll das Präparat von Biontech/Pfizer gespritzt werden, allerdings sind nur sehr überschaubare Mengen lieferbar. Die meisten Praxen wollten heute in die Impfaktion einsteigen.
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