Hausärzte wehren sich gegen Generalverdacht

Erfurt – Die Hausärzte haben auf den negativen Einfluss von Konzepten und Vorgaben aus Politik und Selbstverwaltung auf die Entwicklung ihres Berufsstandes hingewiesen.
Konkret kritisierten sie die zunehmenden Eingriffe in den freien Beruf und den wiederkehrenden Generalverdacht gegenüber Ärzten, sie würden die Kassen bei Manipulationsversuchen bei Codierungen unterstützen. „So macht man sicherlich keine Werbung für den Hausarztberuf“, sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, auf der Frühjahrstagung in Erfurt.
Insgesamt zeigte sich der Verband zufrieden mit der Entwicklung des Berufs. So gebe es beispielsweise mehr Hausärzte, Umfragen unter Medizinstudierenden bestätigten zudem ein wachsendes Interesse an der Allgemeinmedizin sowie der hausärztlichen Arbeit.
„Die Allgemeinmedizin hat es geschafft, das verstaubte Image, das vonseiten einiger Universitäten viel zu lange propagiert wurde, endlich abzulegen“, sagte Weigeldt. Trotzdem gebe es nach wie vor Schwierigkeiten, Hausarztsitze nachzubesetzen.
Darauf wies vor allem Ulf Zitterbart, Vorsitzender des Thüringer Hausärzteverbandes hin. „Damit es nicht zu größeren regionalen Lücken in der hausärztlichen Versorgung kommt, braucht es unbedingt familienfreundliche öffentliche Strukturen, angemessenes Honorar und attraktive Arbeitsbedingungen ohne Sorge vor Regressandrohungen“, so Zitterbart.
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