Hausärzte wollen mehr Lehre zu inklusiver Medizin im Studium

München – Medizinstudierende sollten mehr Kompetenzen erwerben, die für die Behandlung von Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung wichtig sind. Das fordert der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) in einem neuen Positionspapier.
„Fast jeder Arzt und jede Ärztin ist im Laufe des Berufslebens mit Patientinnen und Patienten konfrontiert, die geistig und oft auch körperlich schwer beeinträchtigt sind“, erläuterte die Leiterin der Arbeitsgruppe „Inklusive Medizin“ des Verbandes, Ute Schaaf.
Die Patienten richtig anzusprechen, Schmerzen zu erkennen und richtig einzuordnen, sei eine große Herausforderung, berichtete sie. Die AG benennt in dem Papier sieben Bereiche, in denen Medizinstudierende Kompetenzen erwerben sollten.
Dazu gehören die Kommunikation mit Menschen mit Intelligenzminderung sowie die Schmerzerkennung. Wichtig seien außerdem Recherchekompetenzen zu seltenen Syndromen, Wissen zur sozialrechtlichen Situation und Basiskenntnisse über medizinische Versorgungsstrukturen, zum Beispiel zu den Medizinischen Zentren für Menschen mit Behinderung.
Außerdem gehe es darum, die Begegnung mit betroffenen Patienten einzuüben und Kenntnisse über häufige Fallstricke in der Behandlung zu erwerben.
„Deutschland bekennt sich zur Umsetzung der Inklusion. Und Inklusive Medizin ist ein wichtiger Teil davon. Das muss sich endlich auch im Medizinstudium niederschlagen“, betonte Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.
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