Ärzteschaft

Hausärztechef warnt vor Anstieg der Infektions­krankheiten

  • Donnerstag, 7. Oktober 2021
Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender vom Deutschen Hausärzteverband/dpa, Sina Schuldt
Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender vom Deutschen Hausärzteverband/dpa, Sina Schuldt

Passau – Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, beobachtet verstärkt In­fektionskrankheiten mit schwerem Verlauf. „Das liegt auch daran, dass die Menschen wegen der Corona­beschränkungen eineinhalb Jahre kaum Kontakt zu verschiedenen Viren hatten“, sagte Weigeldt der Pas­sauer Neuen Presse. Daher sei das Immunsystem „nicht gut trainiert gegen viele Viren, mit denen wir normalerweise gut fertig werden“.

Noch immer sei Corona das größere Problem, betonte der Verbandschef. „Wir sehen aber mehr und mehr Infektionskrankheiten, gerade bei Kindern, die viele vorher nicht auf dem Radar hatten.“ Die Lockdowns hätten nicht nur Vorteile gebracht. Auch Kinderärzte hatten zuvor von einer Häufung von Atemwegsin­fektionen bei Kindern berichtet.

Gleichwohl befürwortet Weigeldt eine Aufhebung der Maskenpflicht zumindest für die jüngeren Jahr­gänge von Schülern. „Viele Kinder leiden unter den ständigen Restriktionen.“ Die Erfahrungen zeigten, dass immer wieder Lehrende beziehungsweise Erwachsene die Infektionsquellen seien.

Weigeldt sprach sich deshalb für verpflichtende Impfungen für das Lehrpersonal, wie auch für Beschäf­tigte in anderen sensiblen Berufsgruppen, etwa der Pflege, aus. Der anfängliche Ausschluss jeder Impf­pflicht mache es später aber schwer, „sie differenziert dort einzusetzen, wo es sinnvoll wäre“.

afp

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