Ärzteschaft

Hausärzteverband stellt IT-Lösung zur Abrechnung der hausarztzentrierten Versorgung vor

  • Donnerstag, 18. Mai 2017

Berlin – Um die Vorteile der Digitalisierung für Hausärzte nutzbar zu machen, hat der Deutsche Hausärzteverband gemeinsam mit einem Softwareunternehmen eine webbasierte Applikation entwickelt, mit deren Hilfe die Leistungserfassung und Abrechnung der Vollversorgungsverträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) einfacher und schneller durchgeführt werden können. Das hat der Verband heute in Berlin mitgeteilt.

Die Applikation Geniocare sei von Hausärzten für Hausärzte entwickelt worden, sagte Jens Wagenknecht, Testarzt und Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Hausärzte­verbandes. Sie orientiere sich an den Arbeitsabläufen in den Hausarztpraxen und könne dabei helfen, die Arbeit effizienter zu machen.

„Wir arbeiten uns wund in der Verwaltung unserer Patienten“, kritisierte Wagenknecht. „Unsere IT-Struktur ist zu alt, zu kompliziert und für alle Fachgebiete gleich.“ Geniocare laufe im Browser, parallel zum normalen Arztinformationssystem und könne daher auch problemlos mobil, beispielsweise auf dem Tablet-PC oder dem Smartphone, genutzt werden. Als nächster Schritt solle auch die Medikation der Patienten eingepflegt werden.

Zuvor hatte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, die schleppende Umsetzung der Telematikinfrastruktur im deutschen Gesundheitswesen kritisiert. Es fehle an einheitlichen Standards, weil sich die Akteure innerhalb der gematik nicht einigen könnten. „Deshalb haben wir uns entschlossen, selbst etwas zu tun“, erklärte er. Geniocare werde den Hausärzten zur Abrechnung der Hausarztverträge im Verlauf des dritten Quartals 2017 angeboten. Die Kosten belaufen sich auf 49 Euro im Monat.

HK

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