Hebammenkreißsäle sollen Geburtshilfe in Rheinland-Pfalz stärken

Mainz – Die Ampel-Fraktionen in Rheinland-Pfalz wollen die Geburtshilfe unter anderem mit von Hebammen geleiteten Kreißsälen verbessern. Diese sollen in der Sicherheit von Kliniken angesiedelt werden, sagten Rednerinnen der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen gestern im Landtag in Mainz.
Über diese Hebammenkreißsäle werde an dem 2016 mit Hebammen und Gynäkologen eingerichteten Runden Tisch „Geburtshilfe Rheinland-Pfalz“ beraten, kündigte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) an.
Die Hebammenkreißsäle stärkten die Selbstbestimmung der Frauen und führten unter anderem zu einem Rückgang der Kaiserschnitte sowie längeren Stillzeiten, lobte der Landesverband der Hebammen in einer Mitteilung. „Ein Ersatz für Hausgeburten ist der Hebammenkreißsaal jedoch nicht.“
Die Ministerin kündigte einen Bundesratsantrag zur Stärkung der Geburtshilfe an. Die Bundesregierung solle darin aufgefordert werden, zeitnah die Arbeitsbedingungen und die Personalausstattung mit einem Gesetz zu verbessern.
Christoph Gensch von der oppositionellen CDU-Fraktion warf der Landesregierung vor, seit Jahren zu wenig Geld in die Krankenhäuser zu investieren und damit dazu beigetragen haben, dass in den vergangenen Jahren 17 Geburtsstationen im Bundesland schließen mussten.
Die im neuen Krankenhausplan vorgesehenen 30 geburtshilflichen Abteilungen sähen eine gut erreichbare und qualifizierte hochwertige Versorgung vor, sagte die Ministerin. Die Geburtshilfe in Deutschland sei jedoch im Umbruch, und die Landesregierung fördere daher etwa Model-Hebammenzentralen in Daun und Trier mit jährlich rund 25.000 Euro.
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