Politik

Hecken kündigt Pay for Performance an

  • Montag, 13. Januar 2014
Uploaded: 13.01.2014 16:06:13 by mis
Josef Hecken /axentis

Berlin – Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Josef Hecken, hat mehr Qualitätsorientierung im Gesundheitswesen angekündigt. „Die Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass ihnen immer und überall hohe Qualität geliefert wird. Doch das ist leider nicht so“, sagte Hecken gegenüber dem Nachrichten­magazin Der Spiegel.

Deshalb sollen laut dem G-BA-Vorsitzenden „gute Krankenhäuser - und damit guter Ärzte - in Deutschland künftig mehr Geld erhalten als schlechte.“ Das Problem dabei sei, die Qualität fundiert zu erfassen. „Deshalb will ich, dass wir ein neues, unabhängiges Institut für Qualitätssicherung im Krankenhaus gründen“, so Hecken. Eine konkrete Aufgabe des Institutes wäre, Mindestmengen einzuführen, unter anderem beim Einsatz von Knieprothesen, Hüftersatz und Bandscheibenoperationen.

Ergebnisdaten flächendeckend auswerten
Außerdem sollte das neue Institut Methoden entwickeln, um besser zu erfassen, zu welchem Ergebnis ein bestimmter Eingriff in einem Krankenhaus führt. „Nehmen wir Männer, die sich wegen Prostatakrebs operieren lassen. Wir wissen heute nur, ob sie ein bestimmtes Krankenhaus lebend verlassen und ob sie nach fünf Jahren noch leben“, so Hecken. Das sage aber relativ wenig über die Qualität des Krankenhauses und der Operation aus. Zusätzliche Informationen, zum Beispiel ob diese Männer nach fünf Jahren impotent oder inkontinent seien, lägen zwar vor, es gäbe aber niemanden, der sie flächendeckend und fundiert auswerte.

Psychotherapie: Wartezeiten auf Theapieplätze verringern
Der G-BA-Vorsitzende äußerte sich in dem Spiegel-Gespräch auch zur psychothera­peutischen Versorgung. „Wir wollen die Psychotherapierichtlinie in zwei Jahren so geändert haben, dass Menschen mit seelischen Problemen das Recht auf schnelle fachliche Begutachtung bekommen“, so Hecken. Es sei wichtig zu verhindern, dass Menschen mit schweren seelischen Erkrankungen lange auf Therapieplätze warten müssten, weil Patienten mit bloßen Befindlichkeitsstörungen diese belegten.

hil

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