Politik

Heike Baehrens: Ärzteschaft hat zu viel Einfluss

  • Mittwoch, 12. Oktober 2022
Heike Baehrens /picture alliance, Geisler-Fotopress, Frederic Kern
Heike Baehrens /picture alliance, Geisler-Fotopress, Frederic Kern

Berlin – Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Heike Baehrens, hält die Ärzte­schaft für zu einflussreich in der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens. Dem müsse künftig entgegen­gewirkt werden, erklärte sie gestern Abend.

„Die Ärzte sind Teil des Problems in unserem Gesundheitswesen“, erklärte Baehrens gestern Abend bei einer gesundheitspolitischen Debatte des GKV-Spitzenverbandes in Berlin. Sie würden „an allen wichtigen Schalt­stellen sitzen“ und ihre eigenen Interessen oft besser durchsetzen können als andere Akteure in der Selbst­verwaltung, sagte Baehrens. Das müsse sich in Zukunft ändern.

„Was man da machen könnte, ist, dafür zu sorgen, dass andere Berufsgruppen mehr Einfluss kriegen“, erklärte sie. Sie denke dabei beispielsweise daran, den Pflegerat zu stärken und der Pflege mehr Mitsprache im Ge­meinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu verschaffen.

Bereits zuvor hatte auch der Verwaltungsratsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Uwe Klemens, das Ver­halten der Ärzteschaft kritisiert. In seinem Wohnort München hatten am vergangenen Montag Arztpraxen ge­streikt, um gegen die geplante Streichung der extrabudgetären Vergütung von Neupatienten zu protestieren.

Angesichts der überaus guten Einkommenssituation der allermeisten Ärzte sei das nicht nachvollziehbar. „Da wird mit der Begründung, dass die Kassen eine Nullrunde wollen, Stimmung gemacht und die Patienten ver­unsichert“, kritisierte er. „Das ist medienwirksam, hat aber mit Klassenkampf nichts zu tun.“

lau

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