Politik

Helfer beklagen Situation von Hausangestellten in der Pflege

  • Freitag, 5. Oktober 2018
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Bonn/Trier – Die Situation von vielen Hausangestellten und Wanderarbeitern ist nach Einschätzung von Justita et Pax weiterhin defizitär. Inbesondere die Lage von Hausangestellten, „die in der sogenannten 24-Stunden-Pflege tätig sind, wird zu wenig beleuchtet“, kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, heute. Er äußerte sich zum Welttag der Menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober.

Kritik gab es zudem am ersten Rechenschaftsbericht der Bundesregierung zur Umsetzung der Konvention 189 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die grundlegende Arbeitsrechte für Hausangestellte vorsieht. Das Expertengremium der ILO habe diesen kritisch bewertet, so Justitia et Pax.

Dies sei „ein wichtiger Anstoß, die arbeitsrechtlichen Probleme der sogenannten 24-Stunden-Pflege anzugehen“, heißt es in einem Schreiben an das Bundesarbeits­ministerium und das Bundesfamilien­ministerium. Zu den Unterzeichnern gehören neben Justita et Pax unter anderem das Nell-Breuning-Institut und die Caritas Deutschland.

Viele Hausangestellte seien auch fünf Jahre nach der Ratifizierung der ILO-Konvention 189 nicht sozial abgesichert und arbeiteten schwarz, so Bischof Ackermann weiter. Zum Großteil handle es sich um zugewanderte Arbeitskräfte, so dass auch der Schutz von Wanderarbeitern in den Fokus rücken müsse.

Die angekündigte Reform des Zolls, der für die Arbeitsinspektion zuständig ist, sei begrüßenswert, sagte Ackermann. Dies reiche jedoch nicht aus, „um den Schutz der Wanderarbeiter vor Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen zu gewährleisten“.

kna

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