Herz-Kreislauf-Erkrankungen wichtiges Feld für Patientenbeauftragte

Berlin – Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke (CDU), will den Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu einem ihrer Arbeitsschwerpunkte machen. Das wurde heute im Gesundheitsausschuss des Bundestages deutlich.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen fielen in Deutschland jährlich mehr als 300.000 Menschen zum Opfer. Die Zahl der Todesfälle liege damit höher als bei Krebserkrankungen, hatte die Ärztin, die seit Januar dieses Jahres im Amt ist, gesagt. Ein Expertengremium befasse sich mit Empfehlungen für eine bessere Versorgung dieser Patientengruppe.
Schmidtke sprach sich ferner für eine Stärkung der geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung aus. So gebe es beispielsweise Unterschiede zwischen Frauen und Männern, was Symptome und Therapien bei einem Herzinfarkt betrifft. Bei solchen geschlechtsspezifischen Unterschieden sei mehr Aufklärung nötig.
Was die Sicherheit betrifft, nannte Schmidtke die Versorgung mit Arzneimitteln und Implantaten. Das geplante Implantateregister werde mehr Sicherheit bringen, vorausgesetzt, es würden möglichst schnell viele Produkte aufgenommen.
Chancen biete auch die Digitalisierung, jedoch sei klar, dass die sensiblen Gesundheitsdaten sicher sein müssten und den Patienten gehörten, die selbst entscheiden könnten, für wen sie ihre Daten sichtbar machen wollten. Die Nutzung der geplanten elektronischen Patientenakte (ePA) müsse freiwillig sein.
Nach Ansicht Schmidtkes ist das Gesundheitssystem so komplex, dass viele Patienten nicht überblicken könnten, welche Leistungen ihnen zustünden. Aufklärung und Information seien daher besonders wichtig. Dabei seien auch Ärzte und Krankenkassen gefordert. Das Ziel sei der mündige Patient, der über die Behandlung mitentscheiden dürfe. Aus ihrer Sicht sinnvoll wäre überdies ein „Patientenlotse“, der sich auch um bürokratische Fragen kümmern sollte. Es gehe ihr im Wesentlichen um Qualität, Sicherheit und Transparenz im Gesundheitswesen, sagte Schmidtke im Ausschuss.
In der Aussprache war auch die künftige Gestaltung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) Thema. Dabei soll sich Schmidtke nach Aussage von Teilnehmern offen dafür gezeigt haben, dass künftig die Beratung in ein „kontinuierliches System“ überführt werde. Damit würde der Verlust von Know-how nach einem Wechsel durch die turnusgemäße Ausschreibung verhindert werden. Konkrete Vorschläge habe die Patientenbeauftragte den Ausschussmitgliedern allerdings nicht vorgestellt.
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