Herzinsuffizienz: Strukturierte Versorgung nach Krankenhausentlassung bedeutsam für Prognose

Bonn/Düsseldorf – Die Prognose von Herzinsuffizienzpatienten ist stark von einer strukturierten Versorgung nach ihrer Krankenhausentlassung abhängig. Hier zeigt sich ein besonders hohes Potenzial – nicht nur um Leben zu retten, sondern auch um die Lebensqualität Betroffener zu steigern. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung (DGK) anlässlich der Herztage 2021 hin.
Viele Patienten müssten nach der Entlassung aus der Klinik eine Vielzahl verschiedener Medikamente einnehmen – „und je höher die Anzahl ist, umso stärker leidet die Therapietreue, also die Regelmäßigkeit, mit der sie ihre Medikamente korrekt einnehmen“, hieß es aus der Fachgesellschaft.
Etwa 30 bis 50 Prozent der Patienten nähmen verschriebene Medikamente nur unregelmäßig, falsch dosiert oder gar nicht ein. Die DGK fordert daher eine engmaschigere Betreuung.
Neben der engen Zusammenarbeit von Hausärzten, Kardiologen und der Klinik sei ist eine Ausstattung mit speziellen „Heart Failure Nurses“, oder Herzinsuffizienzassistenten im niedergelassenen Bereich von hoher Bedeutung. Sie unterstützten die Patienten bei der Einhaltung von Therapiemaßnahmen und bänden sie aktiv in das Behandlungskonzept ein.
„Die Patienten können so weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen und gewinnen an Lebensqualität. Der Einsatz dieser speziell ausgebildeten Assistenzkräfte hilft außerdem, die große Herausforderung der Therapietreue zu meistern“, hieß es aus der Fachgesellschaft.
Allerdings fehle vielerorts das nötige Personal. „Neue Möglichkeiten stehen durch Telemonitoring zur Verfügung. Diese sollten allerdings nur begleitend und nicht ausschließlich bei der Patientenversorgung eingesetzt werden“, so das Votum der DGK.
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