Herztransplantationen an der Uniklinik Frankfurt gestoppt

Frankfurt am Main – Am Universitätsklinikum Frankfurt werden bis auf Weiteres keine Herztransplantationen erfolgen. Das teilte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) jetzt mit. Die Uniklinik bestätigte den Stopp gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
Laut G-BA lag die Mortalität bei den Herztransplantationen an der Uniklinik in den vergangenen Jahren „über dem Referenzbereich“. Das habe die G-BA-Qualitätssicherung ergeben. Als Reaktion darauf fand ein sogenannter strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2014 statt, der Zweifel an der Versorgungsqualität ergab.
Die Fachgruppe auf Bundesebene hatte daraufhin mit dem Transplantationszentrum eine Zielvereinbarung geschlossen, nach der die Sterblichkeit im Krankenhaus im Erfassungsjahr 2015 nicht außerhalb eines definierten Referenzwertes liegen sollte. Diese Zielvereinbarung hat die Klinik jedoch nicht eingehalten.
„Der G-BA hat diese Entscheidung zur Information der Öffentlichkeit und der Aufsichtsbehörde nun sehr kurzfristig nach Bekanntwerden der Fakten getroffen. Die wiederholten Auffälligkeiten in Hinblick auf die Sterblichkeit von Patienten nach Herztransplantationen und auch die sehr kleinen Fallzahlen in diesem Krankenhaus lassen keine andere Möglichkeit zu“, sagte Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung heute in Berlin.
Die Uniklinik Frankfurt will morgen Vormittag Stellung zu den Vorgängen beziehen.
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