Hessens Ärztekammerpräsident plädiert für mehr Medizinstudienplätze

Frankfurt am Main – Der Präsident der Landesärztekammer Hessen, Edgar Pinkowski, hat sich erneut für mehr Studienplätze für angehende Mediziner in Hessen ausgesprochen.
„Um die künftige medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können, brauchen wir dringend mehr Medizinstudienplätze. Die begrenzte Anzahl von Plätzen ist die größte Hürde“, sagte Pinkowski.
Knapp acht Prozent der Medizinstudienplätze in Hessen sind für Bewerber reserviert, die sich verpflichten, nach dem Studium zehn Jahre lang entweder auf dem Land oder im öffentlichen Gesundheitsdienst zu arbeiten. Bei Verstoß werden 250.000 Euro Strafe fällig.
Pinkowski sieht diese Landarztquote „äußerst kritisch“, wie er sagte. Sich so lange zu verpflichten, „ist nach meiner Überzeugung unrealistisch“. „Wir brauchen keine Modelle, sondern genügend reguläre Studienplätze.“
Beim Auswahlverfahren würde sich Pinkowski eine andere Gewichtung wünschen: „Nach meiner Überzeugung sollten die empathischen und ärztlichen Fähigkeiten per Test sowie Erfahrungen etwa als Sanitäter im Rettungsdienst noch stärker gewichtet werden als bisher“, sagte er.
Dass die Abiturnote nach wie vor eine Rolle spielt, hält er für richtig: „Wer Medizin studiert, sollte unter Beweis gestellt haben, lernen zu können und gute Leistungen in Mathematik, Biologie und Chemie erbringen.“
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