Hilfe für psychisch Kranke in Neukölln wegen Personalmangels eingeschränkt

Berlin – Wenn Polizei und Feuerwehr zu Krisen psychisch kranker Menschen gerufen werden, schickt der Bezirk Neukölln vorerst keine seiner Ärzte mehr los. Grund sei „massive Personalnot“, sagte der Berliner Gesundheits-Bezirksstadtrat Falko Liecke (CDU) heute. Ihm sei diese „reine Notwehrmaßnahme“ nicht leicht gefallen, Leidtragende seien Einsatzkräfte ebenso wie Patienten. Diese können unter Umständen eine Gefahr für sich selbst und für andere sein.
Von fünf Stellen im sozialpsychiatrischen Dienst seien noch zwei besetzt, begründete Liecke den Schritt. Dass diese Kolleginnen Aufgaben wie Entscheidungen über Zwangseinweisungen in Kliniken wahrnähmen, habe Vorrang. Für offene Stellen fänden sich keine Bewerber, so Liecke. Er dürfe gemäß der Vorgaben der Senatsverwaltung für Finanzen Zuschläge von maximal sieben Prozent bezahlen – nötig seien aber 20 Prozent, um Interessenten zu finden.
Personalmangel im öffentlichen Gesundheitsdienst in Berlin ist seit Jahren bekannt. Als Grund gilt vor allem die vergleichsweise schlechte Bezahlung. Die Mitarbeiter übernehmen wichtige Aufgaben, dazu zählen zum Beispiel auch Hygienekontrollen in Krankenhäusern oder Einschulungsuntersuchungen.
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