Hilfsorganisationen mahnen Ausbau der Krisenprävention an
Berlin – Die nächste Bundesregierung muss nach Ansicht deutscher Hilfsorganisationen mehr Energie in die Krisenprävention stecken. „Eine Politik, die Fluchtursachen bekämpfen will, muss auch der Ursache Nummer eins, Konflikten und Instabilität, begegnen und ihr Prävention und zivile Friedenssicherung entgegensetzen“, fordern das Kinderhilfswerk terre des hommes und die Welthungerhilfe in ihrem heute veröffentlichten Jahresbericht zur „Wirklichkeit der Deutschen Entwicklungspolitik“.
Der Bericht stellt fest: „Wanderbewegungen können weder gestoppt noch maßgeblich gesteuert werden.“ Entwicklungshilfe könne nur „durch nachhaltige Verbesserung der Lebensumstände dazu beitragen, die Zahl derer zu reduzieren, die aus Mangel an Perspektiven und politischer Teilhabe resignieren und aufbrechen“.
Die Helfer plädieren außerdem dafür, die Entwicklungspolitik nicht dem Außenministerium unterzuordnen, sondern als eigenständiges Politikfeld zu erhalten. Für eine sozial gerechte, nachhaltige Entwicklungspolitik sei es außerdem wichtig, das „Silodenken“ einzelner Ressorts zu überwinden.
Die Hilfsorganisationen appellierten an die künftigen Regierungsparteien, sich schützend vor zivilgesellschaftliche Akteure zu stellen, die zuletzt in zahlreichen Staaten unter Druck geraten seien. Deutschland müsse lokale Nichtregierungsorganisationen energisch und sichtbar verteidigen und nach Möglichkeit beteiligen, „im Politikdialog, bei Regierungsverhandlungen, internationalen Gremien und Foren wie EU und UN“.
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