Hochintensives Training verbessert Gedächtnisleistung

Hamilton – Hochintensive Trainingseinheiten könnten bei jungen Erwachsenen dazu geeignet sein, das Gedächtnis zu verbessern. Jennifer Heisz von der McMaster University berichtet zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe im Journal of Cognitive Neuroscience (http://dx.doi.org/10.1162/jocn_a_01164).
Unter hochintensivem Training (= HIT) wird eine spezielle Trainingsform verstanden, die sich durch kurze Einheiten mit einer sehr hohen Belastung auszeichnet. Diese Trainingsform findet sich häufig im Kraftsport. Im Ausdauerbereich wird das entsprechende Gegenstück als Hoch-Intensitäts-Intervall-Training (=HIIT) bezeichnet. Dabei wechseln sich hochintensive Belastungsphasen mit kurzen Entlastungsphasen ab. In der Regel dauert das Training weniger als 30 Minuten. Trotz der Kürze ist die Trainingsform dazu geeignet die Fettverbrennung anzukurbeln, die Insulinsensitivität zu erhöhen und die kardiovaskuläre Fitness zu verbessern.
In ihrer Studie wollten die Forscher testen, wie sich HIIT auf die kognitive Leistung auswirkt. Sie rekrutierten dafür 95 junge Erwachsene. Diese wurden in drei verschiedene Gruppen randomisiert. Entweder führten die Teilnehmer über sechs Wochen 20-minütige Trainingseinheiten oder ein kombiniertes körperliches und kognitives Training durch. Die Kontrollgruppe trieb über die sechs Wochen keinen Sport. Vor und nach den sechs Wochen wurden bei allen Teilnehmern verschiedene Gedächtnisfunktionen und der Spiegel des neurotrophen Faktors BDNF und von IGF-1 überprüft.
Die Ergebnisse zeigten, dass die beiden Trainingsgruppen gegenüber der Kontrollgruppe eine verbesserte „high-interference memory“ besaßen. Unter dieser Gedächtnisform wird die Fähigkeit verstanden, ähnliche Gedächtnisinhalte trotz Übereinstimmungen voneinander zu unterscheiden. Die BDNF-Spiegel wurden durch das Training ebenfalls verbessert.
Trotz der kurzen Intervention mit den kurzen Trainingseinheiten konnten die Forscher eine messbare Verbesserung des Gedächtnis nachweisen. Die erhöhten BDNF-Spiegel könnten außerdem die Neurogenese im Hippocampus fördern. „Eine zweite Studie mit älteren Teilnehmern werde gegenwärtig durchgeführt“, hieß es aus der Arbeitsgruppe.
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