Hohe Borrelioseinzidenz in Ostdeutschland und Bayern

Berlin – Das Risiko, an Lyme-Borreliose zu erkranken, ist innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlich. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der kassenärztlichen Abrechnungsdaten durch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor. Demnach variiert die Anzahl 2022 neu diagnostizierter Borreliosefälle zwischen 121 in Berlin und 370 je 100.000 Versicherten in Sachsen.
„Auch wenn die Einflussfaktoren auf die Inzidenz der Lyme-Borreliose vielschichtig sind, ist zu beobachten, dass klimatische Bedingungen wie mildere Winter und wärmere, feuchtere Frühjahr- bis Herbstperioden zu einem Anstieg der Infektions- und Erkrankungsinzidenz in bestimmten kleinräumigen Regionen führen können“, sagte Zi-Vorstandsvorsitzender Dominik von Stillfried.
Bundesweit wurde der Auswertung zufolge bei 135.440 gesetzlich versicherten Patienten 2022 zum ersten Mal eine Lyme-Borreliose diagnostiziert. Die höchsten Werte verzeichnete das Zi neben Sachsen in allen anderen ostdeutschen Bundesländern: Thüringen (306), Brandenburg (268), Sachsen-Anhalt (256) und Mecklenburg-Vorpommern (240). Ein hohe Inzidenz ergab die Auswertung zudem für Bayern mit 275 Erkrankten je 100.000 Versicherten.
Mit einer bundesweiten Häufigkeit von 203 neu diagnostizierten Borreliose-Fällen je 100.000 gesetzlich Versicherten ist die Zahl der inzidenten Patienten 2022 im Vergleich zum Vorjahr (220 je 100.000 Versicherten) allerdings um acht Prozent gesunken.
Die entsprechenden Werte gingen dabei laut Auswertung in allen Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen zurück – wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß. Die stärksten Rückgänge ermittelte das Zi in den drei ostdeutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (-19 Prozent), Thüringen (-17 Prozent) und Sachsen-Anhalt (-15 Prozent).
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