Politik

Homöopathische Arzneimittel häufiger nachgefragt

  • Montag, 16. Oktober 2017
Drei Flaschen mit Globuli gegen Grippe, Husten und Schnupfen. /thomas.andri, stock.adobe.com
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Frankfurt am Main – Der Markt für homöopathische Arzneimittel ist in den vergan­genen Jahren stärker gestiegen als der für Phytopharmaka, also Arzneimittel pflanzlichen Ursprungs inklusive der traditionellen Arzneitees. Das berichtet das Statistikunternehmen QuintilesIMS. Bezogen auf die Anzahl der in Apotheken verkauften Packungen ist der Absatz der Phytopharmaka zwischen 2012 und 2016 um 1,9 Prozent gestiegen. Der Absatz von Homöopathika nahm im gleichen Zeitraum um 4,8 Prozent zu.

Laut QuintilesIMS waren im Jahr 2016 14 Prozent aller rezeptfreien Arzneimittel im Apothekenmarkt Phytopharmaka und sieben Prozent Homöopathika. In dem Jahr verkauften die Apotheken 123 Millionen Packungen pflanzlicher Arzneien und 55 Millionen Packungen mit homöopathischen Wirkstoffen.

Erkältungsbeschwerden weit vorne

In beiden Arzneimittelgruppen dienten 85 Prozent der Packungen zur Selbstme­dikation, 15 Prozent der Packungen kauften die Patienten, weil sie ein Rezept dafür erhalten hatten. Häufig waren dies grüne Rezepte, also Empfehlungen des Arztes für rezeptfrei erhältliche Präparate.

„Allgemein wird pflanzlichen Arzneien eine gute Verträglichkeit zugeschrieben, weshalb sie sich vor allem zur Behandlung einfacher und chronischer Beschwerden eignen. Ähnlich begründet sich auch die breite Akzeptanz homöopathischer Arzneimittel“, berichtet das Unternehmen. Gut die Hälfte des Absatzes von Homöopathika und von pflanzlichen Arzneimitteln entfalle auf Mittel gegen verschiedene Erkältungsbeschwerden und auf immunsystemstärkende Präparate, so QuintilesIMS.

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes des Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat jeder zweite Deutsche Erfahrung mit homöopathischen Arznei­mitteln. Mehr als 70 Prozent von ihnen seien zufrieden oder sehr zufrieden mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit, teilte der Verband in diesem Sommer mit.

hil

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