HPV-Impfung: Langzeitwirkung schon nach einer Impfdosis
Bethesda – Der HPV-Impfstoff Cervarix, der zur dreimaligen intramuskulären Injektion vorgesehen ist, erzielte in einer Studie in Costa Rica auch nach nur einmaliger Gabe einen guten Impfschutz, der sich laut der jüngsten Publikation in Cancer Prevention Research (2013; 6: 1242-1250) nach vier Jahren kaum abgeschwächt hatte.
Das US-National Cancer Institute (NCI) hatte den bivalenten Impfstoff Cervarix, der vor den HPV-Typen 16 und 18 schützt, in den Jahren 2004 und 2005 in Costa Rica an 7.466 Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren geprüft. Etwa ein Fünftel der Frauen schaffte es damals nicht, an allen drei vorgesehenen Impfterminen teilzunehmen. Nachteile hatte dies für sie bisher nicht. Auch nach einmaliger Gabe kam es bei allen Frauen zur Bildung von protektiven Antikörpern gegen beide HPV-Typen, und die Titer waren bei der ersten Untersuchung nach einem Monat genauso hoch wie bei den Frauen, die zwei oder drei Impfdosen erhalten hatten.
Inzwischen sind vier Jahre vergangen. Die Titer sind bei den Frauen mit einmaliger Impfung anfangs etwas gefallen, aber nach Einschätzung von Mahboobeh Safaeian vom NCI in Bethesda/Maryland noch immer ausreichend für einen Immunschutz. Außerdem würden die Titer keine Tendenz zu einem weiteren Abfall zeigen. Die Epidemiologin hält es deshalb für möglich, dass die nur einmal geimpften Frauen langfristig vor einer HPV-Infektion mit den onkogenen Viren geschützt sind.
Eine vereinfachte Impfung mit nur einem Termin wäre nicht nur kostengünstiger und einfacher, schreibt Safaeian, sie könnte in vielen Ländern auch leichter umgesetzt werden. Vor einer Änderung der Impfpläne müssten aber weitere Untersuchungen durchgeführt werden, fordert sie. Unklar sei auch, ob die Ergebnisse auf den quadrivalenten Impfstoff Gardasil übertragbar seien, der zwei weitere HPV-Typen abdeckt. Eine mögliche Schwäche der Einmalimpfung könnte laut Safaeian sein, dass die Kreuzimmunität gegen nicht im Impfstoff enthaltene HPV-Typen schwächer ausfällt.
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