HTA-Bericht: Kein klares Ja oder Nein für palliative Musiktherapie

Köln – Ob die palliative Musiktherapie Menschen in ihrer letzten Lebensphase hilft, die Lebensqualität zu verbessern, steht nicht eindeutig fest. Das berichtet das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in einem Health Technology Assessment (HTA-Bericht, systematische Bewertung gesundheitsrelevanter Verfahren und Technologien) zum Thema.
Laut DIMDI fanden Wissenschaftler für die Wirksamkeit nur schwache Hinweise, da bisher zu wenig verwertbare Studien vorliegen. Die für den Bericht durchgeführte systematische Literaturrecherche erbrachte lediglich sechs relevante Publikationen. „Schon deshalb bewerten wir die daraus abgeleiteten Effekte für die Musiktherapie kritisch“, so die Autoren.
Auch sei die Qualität dieser Arbeiten gering: die Anzahl der Patienten ist niedrig, eine Therapie wird meist nur einmal angewendet und dauert nicht länger als eine Stunde. Zudem seien die Beobachtungszeiträume zu kurz, da die Wirksamkeit einer Behandlung nur direkt im Anschluss erfasst wird, so die Wissenschaftler.
Aufgrund dieser schwachen Studienlage verzichtet geben die Autoren keine Empfehlungen für oder gegen den Einsatz von Musiktherapie in der Palliativmedizin. Sie fordern vielmehr neue, qualitativ hochwertige Studien, um klare Aussagen treffen zu können.
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