Hüfterstimplantationen: Ältere Patienten profitieren von Zementierung
Berlin – Ältere Menschen ab 75 Jahren profitieren bei einer Hüfterstimplantation von einer Schaftzementierung. Das Implantat sitzt stabiler und das Risiko eines Austauschs ist deutlich reduziert. Darauf weist das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) hin.
Danach wird in mehr als 88 Prozent aller dem EPRD gemeldeten Hüfterstimplantationen eine Totalendoprothese eingesetzt. Weitaus weniger werden Teilendoprothesen verwendet – in gut elf Prozent der Fälle.
Bei der Befestigung der Totalendoprothesen wird diese überwiegend zementfrei in den Knochen eingesetzt: Implantat und Knochen wachsen im Laufe der Zeit auf natürliche Weise ein. Für das Gros der Patienten stellt die Verankerung ohne Zement inzwischen also eine Standardbehandlung dar – dennoch ist diese laut dem Register für ältere Patienten nicht das optimale Verfahren.
„Dieses Ergebnis ist für ältere Patienten von zentraler Bedeutung. Mit rund 33 Prozent erhält die Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen am häufigsten ein künstliches Hüftgelenk. Dabei sind Frauen mit mehr als 66 Prozent in dieser Altersgruppe am häufigsten betroffen“, hieß es aus dem EPRD.
Der mit Abstand häufigste Grund für eine Wechseloperation an Hüfte und Knie ist laut dem Register eine Lockerung des Implantats. Sie mache fast 25 Prozent der Folgeeingriffe an der Hüfte und mehr als 23 Prozent der Folgeeingriffe am Knie aus.
Das EPRD weist daraufhin, dass es seine neue Patienteninformation 2021 veröffentlicht hat. Die 18-Seiten umfassende patientenverständlich aufbereitete Publikation wendet sich an Patienten, die vor der Entscheidung stehen, sich ein künstliches Hüft- und/oder Kniegelenk einsetzen zu lassen.
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