Humanmedizin: Zustimmung für Modellstudiengang in Bielefeld

Münster – Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) hat die Genehmigung eines Modellstudiengangs Humanmedizin in Bielefeld durch das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) begrüßt. Bereits zum Wintersemester 2021/2022 sollen die ersten 60 Studierenden ihr Studium beginnen.
„Die Entscheidung der Landesregierung, den Modellstudiengang Humanmedizin am Standort Bielefeld zu genehmigen, ist nicht nur ein bedeutender Schritt für den Wissenschaftsstandort Ostwestfalen-Lippe, sondern hat vor allem auch eine große Bedeutung für die zukünftige Gesundheitsversorgung in Ostwestfalen-Lippe und darüber hinaus“, sagte Kammerpräsident Johannes Albert Gehle.
Vor allem vor dem Hintergrund des gravierenden Ärztemangels sei die Einrichtung einer medizinischen Fakultät in Bielefeld perspektivisch wichtig für die Versorgungssituation in der Region, sagte Gehle. Er will sich auch weiterhin für eine Erhöhung der Studienplatzkapazitäten einsetzen.
Es müsse alles unternommen werden, um mehr Ärzte für die Versorgung zu gewinnen, so der Kammerpräsident. Seit Anfang der 1990-er-Jahre seien etwa 1.000 Studienplätze für Medizin in Nordrhein-Westfalen abgebaut worden. „Um die Versorgung der Bevölkerung auf Dauer aufrecht zu erhalten, müssen zusätzliche Studienplätze geschaffen werden“, sagte Gehle.
Aus seiner Sicht wäre es darüber hinaus wünschenswert, in Nordrhein-Westfalen für die mehrere Tausend deutschen Medizinstudierenden im Ausland oder Studierenden auf Teilstudienplätzen im Land Möglichkeiten zu schaffen, ihr Medizinstudium im klinischen Teil fortzusetzen.
„Um dafür die Kapazitäten zu schaffen, wäre an allen Medizinischen Fakultäten in NRW die Hinzunahme neuer Lehrkrankenhäuser nötig“, sagte Gehle.
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