Hunderttausende in Afghanistan vom Krieg vertrieben
Kabul – In Afghanistan sind 2017 knapp 450.000 Menschen vor Kampfhandlungen aus ihren Dörfern und Städten geflohen. Das geht aus einem gestern veröffentlichten Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor.
Demnach wurden zwischen Januar und Dezember des vergangenen Jahres 445.335 Menschen heimatlos. Allein in der vergangenen Woche mussten landesweit rund 7.428 Menschen vor Kämpfen mit den radikalislamischen Taliban oder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fliehen.
Im früher als eher ruhig geltenden Norden und Nordosten, wo bis 2013 noch die Bundeswehr Schutzmacht war und wo sie immer noch ein großes Feldlager unterhält, wurden im vergangenen Jahr 139.900 Binnenflüchtlinge registriert. Das seien rund 31 Prozent aller Fälle, heißt es in dem UN-Bericht weiter.
In der Ostprovinz Nangarhar, wo die Taliban ihre Rivalen von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen und die USA und die afghanische Regierung den IS schwer aus der Luft bombardieren, hätten 2017 rund 123.000 Menschen ihre Heime verlassen müssen.
Im Vorjahr waren mehr als 660.000 Afghanen aus ihren Dörfern geflohen. Die UN schätzen, dass derzeit rund 900.000 Afghanen unter „unmenschlichen Bedingungen“ in Camps leben.
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