Ausland

Mehr als drei Millionen Afghanen in lebensbedrohlicher Not

  • Dienstag, 5. Dezember 2017

Kabul – 3,3 Millionen Afghanen werden im kommenden Jahr in lebensbedrohlicher Not sein und Hilfe brauchen. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Überblick der UN zu den humanitären Bedürfnissen in Afghanistan für 2018 hervor. Um 2,8 Millionen dieser akut notleidenden Menschen helfen zu können, wollen die UN im kommenden Jahr die Mitgliedsstaaten um insgesamt rund 430 Millionen Dollar bitten, sagte ein Sprecher der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA), Philippe Kropf.

Der knapp 40 Seiten lange OCHA-Bericht gehört jedes Jahr zu den wichtigsten Sammlungen von Fakten aus dem humanitären Bereich. Die Autoren werfen zum Beispiel ein Licht auf die Situation der Kinder. Demnach sind 40 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren in der Entwicklung behindert. Bis zu 3,5 Millionen aller Kinder gingen nicht zur Schule. Die Kindersterblichkeitsrate gehöre zu den höchsten in der Welt: Durchschnittlich stürben bei 1.000 Geburten rund 70 Babys.

Die UN warnen auch, dass etwa 39 Prozent aller Afghanen, deren Zahl die UN in diesem Bericht auf 34,5 Millionen schätzen, unter der Armutsgrenze leben. Knapp zwei Millionen Menschen hätten oft nicht genug zu essen. Die größte Not sehen die UN aber unter der wachsenden Gruppe der Kriegsvertriebenen. Bisher seien 2017 rund 360.000 Menschen aus ihren Dörfern und Städten vertrieben worden. 900.000 Menschen lebten derzeit unter unmenschlichen Bedingungen in Lagern.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung