Hygiene-Fachpersonal in Kliniken entscheidend für Infektionsprophylaxe
Münster – Die Prävention von Infektionen im Krankenhaus braucht qualifiziertes Personal in ausreichender Zahl. Es werde immer deutlicher, dass es mit einer Ausweitung von Verordnungen und Meldepflichten nicht getan sei, betont die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). Der Fachgesellschaft zufolge stehen die Krankenhäuser vor weiteren großen Anstrengungen, um ihre Patienten vor Infektionen bestmöglich zu schützen.
Der ärztliche Bereich kümmere sich im Augenblick unter anderem verstärkt darum, die Antibiotikaverordnungen zu verbessern. Weitere wichtige – durch das Krankenhaus nicht beeinflussbare Faktoren – seien die Einschleppung von hochresistenten Erregern aus dem Ausland und der in der Tiermast ausgeübte Selektionsdruck. „Beide Faktoren führen dazu, dass zunehmend Patienten bereits bei der Krankenhausaufnahme mit antibiotikaresistenten Erregern besiedelt sind“, sagte Christian Brandt, Sprecher der ständigen Arbeitsgemeinschaft Allgemeine- und Krankenhaushygiene der DGHM.
Es gelte, Träger von Krankheitserregern möglichst früh zu erkennen, um geeignete Isolierungsmaßnahmen zu ergreifen. „Dabei zeigt sich immer mehr, dass die Konzepte, die seit einigen Jahren sehr erfolgreich zur Bekämpfung von MRSA umgesetzt werden, nicht ohne weiteres auf andere multiresistente Erreger übertragbar sind, zum Beispiel auf sogenannte gramnegative Darmbakterien“, erläuterte Brandt. Es gelte, die international und an verschiedenen Kliniken in Deutschland gewonnenen Erfahrungen wissenschaftlich auszuwerten, um Konzepte für die Zukunft zu entwickeln, so der Hygiene-Experte.
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