Vermischtes

Hygiene-Institut: Bisher keine Hinweise auf Grippewelle in Hamburg

  • Mittwoch, 13. Dezember 2023

Hamburg – In den vergangenen Wochen hat die Zahl der bestätigten Grippeinfektionen in Hamburg deutlich unter dem Vorjahresniveau gelegen. Von Anfang Oktober bis Anfang Dezember dieses Jahres wurden gut 2.700 Influenzafälle gezählt, wie aus der jüngsten Infekt-Info des Hamburger Instituts für Hygiene und Umwelt hervorgeht.

Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum demnach knapp 59.060 Fälle. „Hinweise auf eine beginnende Grippewelle gibt es bisher nicht“, heißt es in dem Bericht zum aktuellen Infektionsgeschehen.

Die Influenzazahlen seien in der Tat noch niedrig, sagte auch der Leitende Oberarzt der Sektion Infektiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Professor Julian Schulze zur Wiesch. „Dies ist aufgrund der Datenlage der vergangenen Jahre auch nicht anders zu erwarten – meist beginnt eine saisonale Influenzawelle in Deutschland erst ab Januar.“

Im vergangenen Jahr habe es im Unterschied zu den Vorjahren einen sehr frühen Beginn der Grippewelle ab Oktober und einen Verlauf mit zwei Höhepunkten gegeben. Wahrscheinlich sei diese Verschiebung auch eine Folge der Coronapandemie gewesen, sagte Schulze zur Wiesch – „eventuell aufgrund von möglichen Nachholeffekten und der damals erstmaligen Aufhebung verschiedener Coronaauflagen“.

Die aktuelle Zahl der COVID-19-Erkrankungen wird in der jüngsten Infekt-Info als relativ hoch eingestuft. Zwar wurden von Ende November bis Anfang Dezember nach Angaben der Sozialbehörde deutlich weniger Infektionen registriert als im gleichen Vorjahreszeitraum.

„Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings wenig aussagekräftig, da inzwischen weitaus weniger getestet wird als noch vor einem Jahr. Es wird daher von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen“, betonte die Sozialbehörde.

Schulze zur Wiesch geht davon aus, dass in den nächsten Wochen weiterhin mit hohen Inzidenzen gerade bei COVID-19 zu rechnen sei.

„Dabei ist die Grundimmunisierung der Bevölkerung durch Impfungen oder vorangegangene Infektionen mit SARS-CoV-2 zumindest so gut, dass die allermeisten COVID-19-Infektionen glücklicherweise nicht schwer verlaufen oder zu Hospitalisierungen führen.“ Trotzdem gelte es, Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einer virusbedingten Atemwegserkrankung zu schützen.

dpa

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