Im Halse stecken geblieben
Köln – Dass Kinder häufig etwas verschlucken, ist bekannt. Am meisten betroffen sind Kinder zwischen 6 Monaten und 6 Jahren. Aber auch Erwachsenen bleibt hin und wieder etwas nicht nur im Halse stecken. Über den Umgang mit diesem klinischen Problem berichten Peter Ambe, Universitätsklinikum Düsseldorf, und Koautoren im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int 2012; 109(50): 869–75).
Bei Erwachsenen erfolgt eine Ingestion von Fremdkörpern meist mit der Nahrungsaufnahme. Dabei werden am häufigsten Fischgräten und Hühnerknochen verschluckt. Das klinische Vorgehen hängt von der Art des Ingestats (Größe, Länge, chemische Zusammensetzung etc.), den subjektiven Beschwerden sowie dem klinischen Befund ab.
In circa 80 % der Fälle passiert das Ingestat problemlos den Magen-Darm-Trakt. Eine endoskopische Intervention erfolgt in circa 20 %, operiert werden muss in weniger als 1 % der Fälle. Eine Notfall-Ösophagogastroduodenoskopie wird empfohlen bei komplettem Verschluss der Speiseröhre, bei Ingestion von spitzen und scharfen Fremdkörpern sowie bei Verschlucken von Batterien. Magneten und mehr als 6 cm lange Fremdkörper sollten innerhalb von 24 Stunden entfernt werden.
Eine Sondergruppe bilden die sogenannten Bodypacker. Hier gilt: Asymptomatische Personen sollten gegebenenfalls auf der Intensivstation beobachtet werden. Von jeglicher Art der Intervention sollte man Abstand nehmen. Symptomatische Bodypacker die Zeichen einer Intoxikation aufweisen, sollten – da eine letale Dosis vermutet werden muss –, nach medizinischer Stabilisierung sofort laparotomiert werden.
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