Verschluckte Gegenstände: Neue Leitlinie veröffentlicht
Ulm – Wie Ärzte vorgehen sollen, wenn Patienten feste Gegenstände verschluckt haben, umreißt eine neue Leitlinie. Dabei geht es zum Beispiel um das Verschlucken eines Löffels, einer Batterie oder auch einer Rasierklinge.
„Häufig werden Gebissteile oder ungeeignete Bestandteile des Essens verschluckt, beispielsweise ein zu großes Stück Steak vom Grill oder Fischgräten. Wir haben aber auch Patienten, die eine Glasscherbe verschlucken“, berichtet Alexander Meining, Leiter der Endoskopie an der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin I. Meining hat die neue Leitlinie zusammen mit Michael Birk und Wissenschaftlern aus ganz Europa erarbeitet. Sie gibt Empfehlungen zum passenden Diagnoseverfahren, zur Dringlichkeit und zu den verschiedenen Bergungsmöglichkeiten.
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene, vor allem ältere Menschen, verschlucken Gegenstände. Von 100.000 Menschen trifft dies jährlich rund 13 Personen, schätzen die Wissenschaftler.
„Wenn jemand eine Knopfbatterie verschluckt, muss der Arzt sofort handeln, denn durch elektrische oder chemische Reaktionen können die Magen- oder Darmschleimhäute geschädigt werden. Auch Magneten müssen sofort entfernt werden, da sie mit ihrer Anziehungskraft beispielsweise zwei Darmschlingen zusammenkleben und verletzen können“, gibt Meining zwei Beispiele. Wichtig für Ärzte sei auch zu wissen, wann man nichts unternehmen, sondern nur beobachten sollte, nämlich im Regelfall bei kleineren stumpfen Gegenständen.
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