Immer jüngere Mädchen erhalten hormonelle Verhütungsmittel
München – Die Versicherten, die ein Rezept für eine hormonelle Verhütungsmethode erhalten, werden immer jünger. Auf diesen Trend hat heute die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) hingewiesen. Im vergangenen Jahr erhielten demnach bereits elfjährige Mädchen eine hormonelle Verhütung. 2015 waren laut SBK noch Dreizehnjährige die jüngsten Nutzerinnen. Grundlage ist eine Auswertung der Versichertendaten der Krankenkasse.

Danach wurden in diesem Jahr hormonelle Verhütungsmittel – wozu neben der Pille auch die Hormonspirale zählt – bereits an ein Prozent der Versicherten unter 15 Jahren verschrieben. Das waren 210 Mädchen, die bei der Kasse versichert sind. 2015 lag der Anteil mit 45 Verordnungen noch knapp über null Prozent.
Auch bei den 15- und 16-Jährigen gab es laut Siemens-Betriebskrankenkasse einen Anstieg. Im ersten Halbjahr 2017 verzeichnete die SBK nahezu so viele Verschreibungen wie im gesamten vergangenen Jahr. Ein Rezept erhielten etwa 19 Prozent der versicherten Mädchen in diesem Alter. 2015 lag dieser Anteil bei den SBK-Versicherten noch bei acht Prozent.
Antibabypille und Hormonspirale sind verschreibungspflichtig, bis zum 20. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die Kosten. „Die Gründe für eine Verordnung sind vielfältig und können auch über das bereits im ursprünglichen Namen enthaltene Ziel hinausgehen. So wird die Pille nicht nur als Verhütungsmittel eingesetzt, sondern auch gegen Menstruationsbeschwerden oder Akne verschrieben“, hieß es aus der Kasse.
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