Ausland

Impfgegner kritisieren Trump für Äußerungen zur Coronaimpfung

  • Donnerstag, 30. Dezember 2021
/picture alliance, AP Photo
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Washington – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump steht nach positiven Äußerungen zur Corona­impfung im Kreuzfeuer von Impfgegnern. Sie glaube, dass Trump einfach alt und schlecht informiert sei, erklärte die rechte Aktivistin Candace Owens.

Der 75-jährige Trump hatte Owens, die Anhängerin des ehemaligen Präsidenten ist, vergangene Woche ein Interview gegeben. „Die Impfstoffe wirken“, hatte er darin gesagt. „Die Leute sterben nicht, wenn sie sich impfen lassen.“ Trump sprach sich aber erneut gegen eine Impfpflicht aus.

Trump hatte zuvor bei einer Veranstaltung erklärt, dass er eine Auffrischimpfung bekommen habe und wurde dafür von einigen Anhängern ausgebuht. Daraufhin hatte sogar US-Präsident Joe Biden auf Trumps Impfung verwiesen und gesagt, der Booster sei „vielleicht einer der wenigen Dinge, bei denen er und ich einer Meinung sind“.

Trump hatte sich nie explizit gegen die Impfung ausgesprochen, aber die Bedrohung durch das Virus stets heruntergespielt. Vor allem unter Republikanern, der Partei Trumps, ist eine ablehnende Haltung verbreitet.

Nach ihrem Interview mit Trump versuchte Owens, diesen zu verteidigen – allerdings auf eher unge­wöhn­liche Art. „Ich glaube nicht, dass Trump im Internet ist oder dass er unbedingt das Internet nutzt“, sagte sie. Sie gehe davon aus, dass er sich nur über sogenannte Mainstreammedien informiere.

„Ich wollte das nur sagen, weil so viele Spender, die ihn unterstützen, sich fragen, woher das alles kommt, und ich glaube, dass er das wirklich glaubt.“ Der Verschwörungstheoretiker Alex Jones, Kopf des Portals „Infowars“, erklärte, Trump sei entweder „unwissend“ oder „der bösartigste Mensch, der je gelebt hat“, da er den Menschen dieses „Gift“ aufdränge.

„Ich bin froh, dass (...) Trump jetzt darüber spricht, warum es wichtig ist, sich impfen zu lassen“, reagierte der US-Immunologe Anthony Fauci. Dass Trump aber dafür nun so viel Kritik von seinen Anhängern ein­stecken müsse, zeige auch, wie früh er beim Thema Impfung „den Brunnen vergiftet“ habe und „wie stark die Spaltung in unserer Gesellschaft ist“, so der Biden-Berater.

dpa

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