Impfnachweise: Nonnemacher räumt Fehler ein

Potsdam – Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat einen Fehler beim Versand von Coronaimpfnachweisen an Bürger eingeräumt. In dem Schreiben mit dem Briefkopf des Ministeriums war den Bürgern Mitte Juni im ersten Satz bestätigt worden, dass sie „gegen das Coronavirus vollständig geimpft worden“ seien.
Weil kurzfristig entschieden worden sei, auch den Erstgeimpften einen Impfnachweis zuzustellen, hätte das Begleitschreiben entsprechend überarbeitet werden müssen, räumte Nonnemacher gestern im Gesundheitsausschuss des Landtages ein.
Dies sei jedoch nicht geschehen, weil die Impfnachweise als Serviceleistung für die Bürger unbedingt noch vor den Ferien versandt werden sollten. „Das ist misslich“, sagte Nonnemacher, betonte aber, dass der versandte QR-Code eine vollständige Impfung erst nach einer notwendigen zweiten Impfung bestätige. „Das Schreiben allein ist noch kein Impfzertifikat.“
Auf Nachfragen zahlreicher Abgeordnete auch aus den Koalitionsfraktionen von CDU und Grünen zeigte sich die Ministerin schließlich bereit, wegen der missverständlichen Formulierung beim Versand der Impfnachweise über eine Klarstellung für die betroffenen Bürger nachzudenken.
„Wir werden prüfen, ob wir dem entsprechenden Kreis Erstgeimpfter noch mal ein korrigierendes oder klarstellendes Schreiben irgendwie zukommen lassen“, sagte sie. Sie verwies aber auf das Problem, dass viele der damals Erstgeimpften inzwischen bereits eine Zweitimpfung erhalten hätten.
Das Schreiben sei Mitte Juni an 100.000 bis 120.000 Bürger gegangen, die bis dahin nur eine Impfung in einem Impfzentrum erhalten hätten, berichtete der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Holger Rostek.
Denn nach einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sollten ihm zufolge auch Impfnachweise für die Erstimpfung ausgestellt werden. Schließlich biete auch eine Impfung bereits Schutz gegen eine Coronainfektion. Zudem hänge der Impfstatus nicht nur von der Zahl der Impfungen ab, erklärte Rostek. So sei bei dem Wirkstoff von Johnson & Johnson für einen vollständigen Schutz nur eine Impfung notwendig.
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