Ausland

Impfpflicht in England: 56.000 Pflegekräften droht Jobverlust

  • Freitag, 12. November 2021
/picture alliance, empics, Peter Byrne
/picture alliance, empics, Peter Byrne

London – Zehntausende ungeimpfte Pflegekräfte dürfen seit gestern nicht mehr in Heimen in England arbeiten. Die von der Regierung gesetzte Frist, sich vollständig gegen das Coronavirus SARS-COV-2 im­pfen zu lassen, ist nun verstrichen.

Nach Angaben des britischen Gesundheitsdiensts NHS haben bisher etwa 56.000 Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen das Angebot nicht genutzt. Die Daten haben den Stand 7. November. Es wird davon ausgegangen, dass seitdem noch viele Pflegekräfte die zweite Dosis erhalten haben.

Wie britische Medien berichteten, haben einige Tausend zudem Ausnahmen beantragt, weil sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Bis April muss zudem medizinisches Personal des NHS in England eine vollständige Impfung nachweisen.

Den ungeimpften Beschäftigten in Heimen droht nun der Verlust ihres Arbeitsplatzes. Sie können auch auf Stellen versetzt werden, bei denen sie keinen Kontakt zu Bewohnern haben.

Wie der Guardian be­richtete, spüren einige Heime aber bereits den Mangel an Pflegekräften. Zahlreiche Betten könnten nicht mehr betrieben werden. Verbände und Gewerkschaften forderten deshalb bis zuletzt, die Frist bis April zu verlängern.

Nach Angaben des National Care Forums haben im Durchschnitt bereits 3,5 Prozent der Beschäftigten wegen der Impfvorschrift gekündigt oder wurden entlassen. Diese Zahl werde noch weiter steigen, hieß es. Das Gesundheitsministerium betonte hingegen, die Pflicht habe die Zahl der Impfungen in die Höhe schnellen lassen - bei der Erstimpfung von 80 auf 94 Prozent der Beschäftigten in der Branche.

dpa

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