Impfprogramm Covax hat Verträge für chinesische Coronaimpfstoffe

Genf – Die beiden chinesischen Pharmaunternehmen Sinovac und Sinopharm werden der internationalen Coronaimpfinitiative Covax in den kommenden Monaten insgesamt 110 Millionen Dosen ihrer Impfstoffe zur Verfügung stellen.
Die Lieferung beginne sofort, erklärte gestern die Impfallianz Gavi, die gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Forschungsbündnis Cepi die Initiative ins Leben gerufen hatte. Die Vereinbarung sehe zudem eine Option zum Kauf weiterer Dosen vor.
„Dank der Vereinbarung und weil diese Impfstoffe bereits die WHO-Notfallzulassung erhalten haben, können wir sofort mit der Auslieferung von Impfdosen an die Länder beginnen", erklärte Gavi-Chef Seth Berkley.
Dies ist laut der Impfallianz besonders wichtig, da Covax unter massiven Engpässen leidet. Bis gestern verteilte die Initiative nach eigenen Angaben mehr als 102 Millionen Impfdosen an 135 Länder. Das ist aber weit weniger als das zu Jahresbeginn erklärte Ziel.
Nach Angaben von Gavi sieht die Vereinbarung den Kauf von 60 Millionen Impfdosen über den Zeitraum Juli bis Ende Oktober von Sinopharm vor, weitere 50 Millionen Dosen sollen bis Ende September von Sinovac kommen. Insgesamt stehen demnach bis Mitte 2022 bis zu 170 Millionen Sinopharm-Dosen und 380 Millionen Sinovac-Dosen zur Verfügung.
Die Covax-Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die massive Ungleichheit zwischen reichen Industrieländern und armen Schwellen- und Entwicklungsländern bei den Coronaimpfungen zu verringern.
Covax will sicherstellen, dass noch in diesem Jahr in jedem Land – egal ob reich oder arm – die am stärksten gefährdeten 20 Prozent der Bevölkerung gegen COVID-19 geimpft werden können.
Die Initiative rechnet nun damit, bis Anfang 2022 zwei Milliarden Dosen verteilen zu können, davon 1,8 Milliarden an die 92 ärmsten Länder der Welt.
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