Afrika erhält 220 Millionen Coronaimpfdosen

Genf – Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef hat ein erstes Lieferabkommen mit dem Hersteller des Coronaimpfstoffs von Johnson & Johnson für die Afrikanische Union geschlossen. Demnach sollen bis Ende 2022 bis zu 220 Millionen Dosen geliefert werden, wie das UN-Hilfswerk heute in Genf mitteilte.
Bis Ende dieses Jahres sollen rund 35 Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Ziel der Afrikanischen Union ist, in jedem ihrer 55 Mitgliedsländer 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen.
Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore verlangte, die afrikanischen Staaten müssten Coronaimpfstoffe bezahlbar und gleichberechtigt erhalten können. Bislang sei der Zugang zu Vakzinen „ungleich und unfair“. Aktuell seien weniger als ein Prozent auf dem afrikanischen Kontinent gegen COVID-19 geimpft.
„Das kann nicht so weitergehen“, sagte Fore. Die weltweite Impfkampagne gegen das sich ausbreitende und mutierende Virus nannte sie „eine der größten und komplexesten medizinischen Unternehmungen“ in der Geschichte.
Unicef verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen und ist nach eigenen Angaben der größte einzelne Impfstoffkäufer weltweit. Der jetzige Liefervertrag komme zu einer Zeit, in der Afrika den bisher steilsten Anstieg von Coronafällen erlebe und Versorgungshürden breite Bevölkerungsgruppen ungeimpft ließen, teilte das Hilfswerk mit.
Eine bereits im März geschlossene Kaufvereinbarung zwischen den afrikanischen Staaten und dem belgischen Pharmaproduzenten Janssen Pharmaceutica beinhaltet eine Option auf zusätzliche 180 Millionen Dosen, so dass bis Ende 2022 insgesamt 400 Millionen Dosen des Einfachimpfstoffs verfügbar wären.
Neben dem aktuellen Abkommen mit der Afrikanischen Union beteiligt sich Unicef an der internationalen Impfstoffinitiative Covax.
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