Impfstoffverträge und -studien: Transparency beklagt mangelnde Transparenz

Berlin – Viele Studienergebnisse für COVID-19-Impfstoffe sind nur per Pressemitteilung veröffentlicht worden, Kaufverträge blieben größtenteils unter Verschluss. Das bemängelt die Organisation Transparency International (TI) mit Verweis auf eine gemeinsame Analyse mit der Universität Toronto und dem WHO Collaborating Centre.
Für die Untersuchung werteten die Autoren 86 klinische Studien zu Impfstoffen sowie 183 Verträge zwischen Ländern und Impfstoffherstellern aus.
Der Analyse zufolge wurden nur sieben Prozent der Beschaffungsverträge über offizielle Kanäle zugänglich gemacht. Wichtige Informationen wie Lieferpläne oder die Preise pro Dosis seien dabei in der Regel unkenntlich gemacht worden, bemängeln die Autoren des Reports. Nur einer der untersuchten Verträge sei ohne Schwärzungen veröffentlicht worden.
Die Bevölkerung hätte ein Recht darauf, auch die geschwärzten Passagen einzusehen, da auch große Summen staatlicher Mittel investiert worden seien, sagte Rolf Blaga, Leiter der Arbeitsgruppe Medizin und Gesundheit von Transparency Deutschland.
Auch bei den Studien, die im Rahmen der Entwicklung von COVID-19-Vakzinen durchgeführt wurden, mangele es an Transparenz, heißt es in dem Report. Von 86 klinischen Studien, die im Zusammenhang mit den 20 wichtigsten Impfstoffen registriert wurden, seien nur 45 Prozent veröffentlicht worden.
Darunter rund 40 Prozent nur in Form von Pressemitteilungen. Klinische Studienprotokolle seien nur bei zwölf Prozent der Studien öffentlich gemacht worden.
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