Ärzteschaft

In Sachsen-Anhalt fehlen Haus- und Fachärzte

  • Mittwoch, 10. Januar 2018

Magdeburg – Sachsen-Anhalt sucht Haus- und Fachärzte. „Die Altersstruktur der heute tätigen Ärzte zeigt uns den arztgruppenübergreifenden Nachbesetzungsbedarf von Fach- und Hausärzten“, erklärte die Präsidentin der Landesärztekammer, Simone Heinemann-Meerz, heute in Magdeburg. So seien im Augenblick fast 160 der berufs­tätigen Hausärzte in Sachsen-Anhalt 65 Jahre alt oder älter. 

Aber auch bei den ambulant und stationär tätigen Fachärzten mache ein Blick in die Statistik den Bedarf deutlich. In Sachsen-Anhalt arbeiten laut der Kammer derzeit 235 Fachärzte, die 65 Jahre oder älter sind. Bis ins Jahr 2025 werde diese Zahl auf 1.350 Fachärzte anwachsen, die der Hausärzte auf fast 600.

Die Kammer verweist auf verschiedene Maßnahmen, um die Versorgung auch künftig zu gewährleisten. So werden in Halle Studierende in der „Klasse Allgemeinmedizin“ bereits ab dem ersten vorklinischen Semester auf die Tätigkeit als Hausarzt vorbereitet. Ein weiteres Beispiel sei die Möglichkeit des Quereinstiegs in die Allgemeinmedizin. Das Projekt sei ein wichtiger Baustein, um künftig mehr Ärzte für den Beruf des Haus­arztes zu gewinnen. Im vergangen Jahr seien elf der 37 Absolventen der Facharzt­prü­fun­gen für Allgemeinmedizin aus diesem Projekt hervorgehen, mithin fast ein Drittel.

Allerdings dürfe sich die Nachwuchsgewinnung nicht auf die Allgemeinmedizin beschränken, so Heinemann-Meerz. „Unsere Anstrengungen für eine verlässliche ärztliche Versorgung sollen unbedingt fachübergreifend erfolgen“, sagte sie. Wichtig sei außerdem, künftig alle Maßnahmen zu evaluieren, um den Einsatz von begrenzten Mitteln zielgenau zu realisieren, so die Kammerpräsidentin.

Laut der Ärztestatistik der Kammer leben in Sachsen-Anhalt 12.574 Ärzte. 3.291 von ihnen sind ohne ärztliche Tätigkeit. Dies umfasst auch den Ruhestand.

hil

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