Indien meldet mehr als 20 Millionen Coronafälle

Singapur – Indien hat seit Pandemiebeginn mehr als 20 Millionen Coronainfektionen erfasst. Das zeigen aktuelle Zahlen des Gesundheitsministeriums. In den vergangenen 24 Stunden haben sich demnach mehr als 357.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 3.449 Menschen seien im selben Zeitraum mit oder an der Krankheit gestorben.
In absoluten Zahlen ist die größte Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich über den offiziellen Zahlen liegt. Es werde vergleichsweise wenig getestet und besonders in ländlichen Gebieten würden viele zu Hause sterben und nicht in der Statistik erscheinen.
Inzwischen sind Flugzeuge mehrerer Länder mit Hilfslieferungen in Indien angekommen. Doch die Not ist groß. Der deutsche Botschafter Walter Lindner sagte im Bayerischen Rundfunk: „Es gibt 20, 30 Krankenhäuser und überall fehlen Betten. Wir kriegen kein Bett mehr; keiner, egal, welche Privilegien er hat. Selbst, wenn noch irgendwo eines frei wäre, dann gibt es keine Sauerstoff-Versorgung. Das alles geht nicht über Nacht zu reparieren, da müssen Sie viel Hilfe reinbringen.“
Inzwischen gibt es in mehreren Bundesstaaten einen Lockdown. Heute kündete etwa der arme Bundesstaat Bihar einen solchen an. Die hohen Coronazahlen haben das Gesundheitssystem und die Krematorien des Landes ans Limit gebracht. Mit dem schnellen Anstieg werden verbreitete Sorglosigkeit noch vor einigen Wochen, große religiöse Feste und Wahlkampfveranstaltungen sowie Virusmutationen in Verbindung gebracht.
Wegen der dramatischen Coronalage in Indien haben zuletzt zahlreiche Regierungen Hilfe angeboten.
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