Indische Zentralbank kündigt günstige Kredite für Gesundheitsdienstleister an

Mumbai – Im Kampf gegen die heftige zweite Coronawelle hat Indiens Zentralbank heute günstige Kredite in Höhe von umgerechnet rund 5,6 Milliarden Euro für Impfstoffhersteller, Krankenhäuser und Gesundheitsunternehmen freigegeben.
Der Präsident der Reserve Bank of India, Shaktikanta Das, versprach zudem „unkonventionelle“ Maßnahmen, falls sich die Krise weiter verschlimmere. Indien registrierte heute einen Höchstwert von 3.780 Todesfällen binnen 24 Stunden sowie rund 382.000 Neuinfektionen.
Die verheerende Geschwindigkeit, mit der sich das Virus ausbreite, mache „schnelle und weitreichende Maßnahmen“ erforderlich, sagte Das. Der Schritt erleichtert es den indischen Banken, günstige Kredite an Krankenhäuser, Sauerstoffhersteller und sogar Patienten zu vergeben.
Das Ziel sei, den Zugang zu medizinischer Notfallversorgung zu verbessern, betonte Das. Um die Wirtschaft zu stützen, gibt die Zentralbank zudem einigen anderen Kreditnehmern mehr Zeit für die Rückzahlung von Krediten.
Indiens seit Jahrzehnten unterfinanziertes Gesundheitssystem ist angesichts der zweiten Coronawelle völlig überlastet. Zahlreiche Menschen sterben in Warteschlangen vor den Krankenhäusern, weil es an Betten und medizinischem Sauerstoff mangelt.
Die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens befand sich bereits vor der Pandemie im Abschwung. Aus Angst vor einem weiteren Rückgang verhängten Indiens Behörden zunächst nur begrenzte Lockdownmaßnahmen.
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