Indien registriert erstmals mehr als 100.000 Neuinfektionen mit Corona in 24 Stunden

Neu Delhi – Die Behörden in Indien haben erstmals 100.000 Coronaneuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Im am schwersten von der Pandemie betroffenen Bundesstaat Maharashtra wurden fast 60.000 Fälle in 24 Stunden gemeldet, wie die Behörden mitteilten. Bisher hatten nur die USA regelmäßig und Brasilien einmalig im März derart hohe Infektionszahlen gemeldet.
Die Regierung des Bundesstaates verschärfte daraufhin die Coronamaßnahmen. Eine nächtliche Ausgangssperre gilt nun für alle, die keiner unverzichtbaren Tätigkeit nachgehen. Im Zuge eines Wochenendlockdowns werden Treffen mit mehr als vier Menschen verboten. Restaurants und Gotteshäuser bleiben geschlossen.
In der Millionenstadt Mumbai, der Hauptstadt von Maharashtra, wurde der Bollywood-Superstar Akshay Kumar positiv auf das Virus getestet. Die Dreharbeiten für das Religions-Epos „Ram Setu“, mit dem das US-Unternehmen Amazon den Bollywood-Markt erobern möchte, wurden unterbrochen.
Im Filmteam wurde bei 45 Beschäftigten das Coronavirus nachgewiesen. „Wir können alle Crewmitglieder auswechseln, nicht aber den Star des Films“, sagte ein Sprecher der indischen Filmgewerkschaft FWICE. Der 53-jährige Kumar schrieb bei Twitter, er sei „als Vorsichtsmaßnahme“ ins Krankenhaus gebracht worden.
Indiens Premierminister Narendra Modi kündigte vorgestern eine Informationskampagne an, um die Wichtigkeit von Gesichtsmasken und Hygienemaßnahmen bei der Bekämpfung der Pandemie zu verdeutlichen.
Die indischen Behörden haben bisher 12,5 Millionen Coronainfektionen und rund 165.000 Tote unter den 1,3 Milliarden Einwohnern des Landes registriert. Rund 80 Millionen Impfdosen wurden dort bisher verabreicht.
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