Indien verschickt Millionen Coronaimpfdosen ins Ausland

Mumbai – Indien hat begonnen, im Land produzierte Coronaimpfstoffe ins Ausland zu verkaufen. Erste Lieferungen seien am vergangenen Freitag nach Brasilien und Marokko geschickt worden, teilte das indische Außenministerium mit.
Die beiden Länder würden zunächst je zwei Millionen Dosen des Impfstoffs des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca erhalten, hieß es vom brasilianischen Gesundheitsministerium beziehungsweise vom marokkanischen TV-Sender 2M.
Indien wird oft als die „Apotheke der Welt“ bezeichnet, da im zweitbevölkerungsreichsten Land nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller Impfstoffe weltweit hergestellt wird. Viele davon gehen für relativ wenig Geld an ärmere Länder.
Für diese Staaten werden die Produkte aus Indien auch jetzt während der Coronapandemie von großer Bedeutung sein. Demnächst werde Indien weitere Impfstoffe an Saudi-Arabien, Südafrika, Bangladesch und Myanmar liefern, sagte ein Sprecher des indischen Außenministeriums.
Neben dem Verkauf des Coronaimpfstoffs gibt Indien auch Hunderttausende Dosen kostenlos an Länder in der Region ab – als Teil seiner sogenannten Impfstoffdiplomatie.
Das Land braucht auch selbst viel Coronaimpfstoff und hat kürzlich mit seiner Impfaktion begonnen – laut Premierminister Narendra Modi der größten der Welt. Bis zum Sommer sollen rund 300 Millionen Menschen in dem Riesenland geimpft werden. Das entspricht weniger als einem Viertel der 1,3 Milliarden Einwohner.
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