Ausland

Indonesien testet selbst entwickelten Coronaimpfstoff

  • Mittwoch, 9. Februar 2022
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Herwin Bahar
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Herwin Bahar

Surabaya – Indonesien testet seit heute einen selbst entwickelten Coronaimpfstoff. Wie die Regierung mitteilte, gab die Arzneimittelbehörde grünes Licht für klinische Studien des Impfstoffkandidaten „Merah Putih“ („Rot-Weiß“). Das Mittel, das nach den indonesischen Nationalfarben benannt ist, wurde unter Lei­tung der Airlangga-Universität in Surabaya und einer Pharmafirma entwickelt.

Das Projekt hatte sich seit dem Start im Jahr 2020 mehrfach verzögert. Die Behörden hoffen nun auf eine Zulassung des Impfstoffs bis Mitte des Jahres, wenn die Versuche erfolgreich sind. An der ersten und zwei­­ten Phase der klinischen Studien sollen den Angaben zufolge 90 beziehungsweise 405 erwachsene Probanden teilnehmen.

Neben der Arzneimittelbehörde gab auch der indonesische Ulema-Rat, das höchste islamische Gremium des Landes, grünes Licht für den Impfstoff: Er wurde als halal eingestuft, ist also nach islamischem Recht zulässig, wie der Dekan der Airlangga-Universität, Mohammad Nasih sagte. Die Halal-Zertifizierung wer­de hoffentlich für größeres Vertrauen in den Impfstoff sorgen, fügte er hinzu.

Wie Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin ankündigte, will Indonesien den Impfstoff auch an andere Länder spenden. „Ich habe diese Angelegenheit mit dem Präsidenten besprochen und er hat zugestimmt, diesen Impfstoff an bedürftige Länder zu spenden“, sagte Sadikin. Er sei auch für Auffrisch- oder Kinder­imp­fungen geeignet.

Indonesien hat Probleme, genügend Impfstoff für seine 270 Millionen Einwohner zu beschaffen. Bisher wurden 48 Prozent der Bevölkerung zweifach geimpft, erst fünf Millionen Menschen haben eine dritte Impfdosis erhalten. Das südostasiatische Land hat 13 Coronavakzine zugelassen, nutzt bisher aber vor allem chinesische Impf­­stoffe.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung