Indonesien lässt als erstes Land Coronaimpfstoff von Novavax zu

Washington – Indonesien hat als erstes Land der Welt den Coronaimpfstoff des US-Pharmakonzerns Novavax zugelassen. Wie das im US-Bundesstaat Maryland ansässige Unternehmen gestern mitteilte, wird der Impfstoff für Indonesien unter dem Markennamen Covovax in Indien hergestellt. Die Auslieferung soll „in Kürze“ beginnen. Novavax hat auch in der EU eine Zulassung beantragt und bereits einen Liefervertrag abgeschlossen.
Novavax verwendet für sein Vakzin das Spike-Protein von SARS-CoV-2 und reproduziert dieses massenhaft in Insektenzellen. Das menschliche Immunsystem bildet dann nach der Impfung Antikörper gegen das Protein und kann so eine COVID-19-Erkrankung abwehren. Weil der Impfstoff sich – anders als beispielsweise das Biontech-Pfizer-Vakzin – bei Kühlschranktemperatur lagern lässt, gilt das Mittel als Hoffnungsträger für ärmere Länder.
Indonesien ist von der Pandemie nach wie vor stark betroffen und hat zugleich Probleme, genügend Impfstoff für seine 270 Millionen Einwohner zu beschaffen. Mit der zeitigen Genehmigung des Mittels von Novavx sichert sich Jakarta Lieferpriorität.
Bereits im Sommer hatten klinische Studien dem US-Unternehmen zufolge eine hohe Wirksamkeit des Vakzins ergeben. Novavax beantragte daraufhin die Zulassung des Impfstoffs in zahlreichen Ländern und bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA).
Die EU-Kommission hat im Namen der Mitgliedstaaten bereits einen Kaufvertrag über 200 Millionen Impfstoffdosen geschlossen. Das deutsche Gesundheitsministerium plant das Mittel für 2022 bereits ein.
Von den insgesamt 204 Millionen Coronaimpfstoffdosen, die Berlin für das kommende Jahr beschaffen will, soll ein Teil von Novavax kommen.
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