Industrie drängt auf bessere Rahmenbedingungen

Berlin – Zum Auftakt der Round Tables Gesundheitswirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz drängt die Industrie darauf, den Standort Deutschland für Unternehmen attraktiver zu machen.
„Der weltweite Wettbewerbsdruck steigt. Deutschland verliert gegenüber anderen Standorten an Boden – von Neugründungen über Produktionsanteile bis zu Forschung und Entwicklung“, warnte Iris Plöger, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Wichtig sei, Verwaltungsprozesse zu modernisieren, Gesundheitsdaten für Unternehmen nutzbar zu machen und strategische Investitions- und Forschungsfelder gemeinsam mit der Wirtschaft festzulegen. „Wir müssen raus aus dem Klein-Klein unkoordinierter Fördermaßnahmen. Es geht darum, Wettbewerbsfaktoren systematisch zu stärken“, so Plöger.
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Pro Generika und der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) begrüßten den Round Table.
Nachhaltige Produktion, krisenfeste Lieferketten und eine innovative Gesundheitsversorgung seien nur möglich, wenn die wirtschafts-, forschungs- und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen innovationsfreundlich und für Unternehmen verlässlich seien, betonte der vfa-Präsident Han Steutel.
Katja Pütter-Ammer, Mitglied des BAH-Vorstands, forderte, unnötige administrative Auflagen abzubauen und Genehmigungsverfahren zu erleichtern. „Weiterhin muss ein Weg für Preisanpassungen bei preisreglementierten Arzneimitteln in Anbetracht der Kostenexplosionen im Zuliefer- und Energiebereich gefunden werden“, betonte sie.
Laut den Branchenverbänden der Medizintechnik- und Diagnostikindustrie steht die mittelständisch geprägte Medtechbranche durch die Explosion der Energie-, Rohstoff- und Transportpreise sowie durch die neuen Verordnungen der Europäischen Union für Medizinprodukte und Diagnostika unter großem Druck. Die Verbände fordern daher, gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen durch Förderprogramme und Netzwerke für klinische Daten besser zu unterstützen.
„Deutschland muss passende Instrumente der Methodenbewertung entwickeln und den Unternehmen einen Zugang zu Versorgungsforschungsdaten ermöglichen“, sagte der BVMed-Vorstandsvorsitzende Meinrad Lugan im Namen der Medtechverbände auf der Auftaktveranstaltung.
Mit dem heutigen Auftakt zum „Round Table Gesundheitswirtschaft“ beginnt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zusammen mit den Branchenverbänden einen Dialog über die Zukunftssicherung des Standorts Deutschland. Ziel ist eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Standortbedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft und damit auch für die deutsche Pharmaindustrie.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: