Vermischtes

Gesundheits­wirtschaft wächst nach Coronaeinbruch wieder

  • Freitag, 7. Oktober 2022
/bluedesign, stock.adobe.com
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Berlin – Die deutsche Gesundheitswirtschaft erwirtschaftete im Jahr 2021 12,1 Prozent des Bruttoinlandspro­dukts. Gleichzeitig ist sie Arbeitgeber für rund 7,7 Millionen Menschen in Deutschland. Dies geht aus der heute veröffentlichten gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hervor.

Damit ist die Gesundheitswirtschaft nach dem Einbruch im Coronajahr 2020 mit knapp 20 Milliarden Euro (auf 391,8 Milliarden Euro) wieder deutlich gewachsen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht den­noch die Gefahr, dass Deutschland als bisher stärkster EU-Standort der Gesundheitsindustrie und Gesundheits­forschung international an Wettbewerbsfähigkeit verliert.

„In einer ganzen Reihe an fehlerhaften Beschlüssen hat die Bundesregierung die Gesundheitsindustrie sehenden Auges in ein schwieriges Fahrwasser manövriert“, warnte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Im Zusammenspiel mit der Energiekrise und den pandemiebedingten Störungen internationaler Lieferketten hätten sich die Rahmenbedingungen für Unternehmensinvestitionen im Bereich Pharma, Medizintechnik, Health-IT und Biotechnologie deutlich verschlechtert.

Die heute veröffentlichten Branchenzahlen belegten den bis dato hohen und wichtigen Beitrag der Gesund­heits­in­dustrie zur Volkswirtschaft, seien aber gleichzeitig eine Momentaufnahme des letzten Jahres, die die „aktuell dramatische Lage“ nicht widerspiegle.

Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sende die Politik ein innovationsfeindliches Signal an die forschenden Unternehmen, so Plöger. Das Maßnahmenpaket ziele auf eine kurzfristige Kostensenkung für innovative Arznei­mittel ab, ohne die strukturellen Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung zu lösen.

Zudem sei Deutschland bei der Digitalisierung im Gesundheitssystem schlecht aufgestellt, kritisierte Plöger. Trotz aller Beteuerungen im Koalitionsvertrag habe die private Forschung bis heute keinen direkten Zugang zu Gesundheitsdaten, um neue und sichere medizinische Lösungen entwickeln zu können.

„Das Bundesgesundheitsministerium hat es in der Hand, diesen Webfehler der deutschen Gesundheitsdaten­politik in der neuen Digitalisierungsstrategie Gesundheit und Pflege zu korrigieren.“

aha

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