Influenzawelle in Deutschland: Bonner Klinik verhängt Aufnahmestopp

Bonn/Berlin – Die Infektionszahlen für Influenza bleiben weiterhin hoch. Das geht aus den Wochenberichten der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) hervor. Die LVR-Klinik Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland hat wegen Influenzaerkrankungen bei Patienten und Mitarbeitern jetzt gar einen Aufnahme- und Besuchsstopp verhängt.
„Der Schutz der Bevölkerung, der anderen Patienten sowie unserer Mitarbeitenden ließ uns keine andere Wahl. Nur so können wir eine weitere Verbreitung des hoch ansteckenden Influenzavirus vermeiden“, sagte der ärztliche Direktor der Klinik, Markus Banger. Aktuell ließen sich 15 Fälle der Influenza A und fünf Fälle der Influenza B nachweisen, weitere Verdachtsfälle würden untersucht.
„Neben dem sofortigen Aufnahme- und Besuchsstopp, der zunächst in Absprache mit dem Gesundheitsamt für fünf bis sieben Tage gilt, wurden alle hygienischen Aktivitäten in den betroffenen Bereichen verstärkt, so müssen unter anderem alle Mitarbeitenden der betroffenen Stationen durchgehend im Patientenkontakt Mundschutz und Schutzkleidung tragen“, erklärte Christian Dohmen, Chefarzt der Neurologie und hygieneverantwortlicher Arzt der Klinik.
Betroffene Patienten würden ausnahmslos isoliert behandelt, beurlaubte Patienten sollen nach Möglichkeit noch weiter beurlaubt werden und alle Gruppenaktivitäten seien in der Klinik zunächst ausgesetzt. Die Klinik weist darauf hin, dass die Patientenversorgung in der Region durch enge Absprachen mit Nachbarhäusern gewährleistet ist.
Laut dem Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza für die sechste Kalenderwoche des Jahres – dem im Augenblick aktuellsten Bericht – wurden dem RKI in dieser Woche 17.990 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle übermittelt. Damit sind seit der 40. Meldewoche 2017 59.876 Fälle übermittelt worden.
Die Grippewelle hat in der 52. Kalenderwoche 2017 begonnen. Influenza-B-Viren sind seit der 40. Kalenderwoche 2017 mit 75 Prozent die am häufigsten identifizierten Influenzaviren, gefolgt von Influenza-A(H1N1)pdm09-Viren mit 21 Prozent und Influenza-A(H3N2)-Viren mit vier Prozent.
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