Initiative für mehr Verbraucherschutz bei Ernährungsberatung

Bonn – Die Bezeichnung „Ernährungsberater“ ist in Deutschland rechtlich nicht geschützt. Das macht es nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) schwierig, seriöse von unseriösen Angeboten in der Ernährungsberatung und Ernährungsbildung voneinander zu unterscheiden.
Ein wesentliches Kriterium für eine bestmögliche Beratung sei die Qualifikation der Ernährungsfachkraft, erklärte DGE-Geschäftsführerin Kiran Virmani. Die DGE hat daher einen Koordinierungskreis „Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung und Ernährungsbildung“ geschaffen, dem auch der Verband für Ernährung und Diätetik (VFED) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) angehören.
Insgesamt setzt sich das Gremium aus zwölf Institutionen verschiedener Fachgebiete zusammen. Der Koordinierungskreis hat eine neue Rahmenvereinbarung herausgegeben, die für mehr Transparenz und Schutz der Verbraucher sorgen soll. „Unser gemeinsames Ziel ist, die Qualität in der Ernährungsberatung zu sichern und Verbraucher bei ihrer Suche nach einer Ernährungsfachkraft zu unterstützen“, so Virmani.
Die Rahmenvereinbarung definiert die Anforderungen an Fachkräfte, die Ernährungsberatung beziehungsweise -therapie sowie Maßnahmen der Ernährungsbildung durchführen.
Für die primärpräventive Ernährungsberatung kommen danach folgende Berufsgruppen in Frage: Diätassistenten, Ernährungsmediziner und Absolventen eines Studiums der Oecotrophologie, Ernährungswissenschaften oder eines fachverwandten Studienganges entsprechend den DGE-Zulassungskriterien.
Die Gesellschaften betonen in der Rahmenvereinbarung außerdem die Bedeutung einer kontinuierlichen Fortbildung der Fachkräfte. Sie fordern außerdem, dass Ernährungsberatung und Ernährungsbildung frei von Produktwerbung oder Produktverkauf sein müssen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: