Ärzteschaft

Intensivmediziner: 4.000 Intensivbetten weniger seit Jahresbeginn

  • Dienstag, 26. Oktober 2021
/picture alliance, Bernd Wüstneck
/picture alliance, Bernd Wüstneck

Berlin – Deutschland hat seit Jahresbeginn nach Angaben von Medizinern etwa 4.000 Intensivbetten ver­loren. Grund dafür sei, dass viele Pflegekräfte wegen der Belastungen ihren Beruf beendet oder ihre Ar­beitszeit reduziert hätten, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, heute bei „MDR Aktuell“.

Man werde zwar alle COVID-19-Patienten versorgen können. „Aber wenn die Zahlen wieder deutlich nach oben gehen, werden wir wieder Operationen absagen. Das ist natürlich nicht das, was wir wollen.“

Mit etwa 1.600 COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen sei die Lage derzeit bewältigbar, sagte Marx weiter. Man wisse aber, dass sich das Virus im Herbst und Winter wieder ausbreiten wird.

Entsprechend rechne man mit einer Zunahme im Winter. „Das macht uns schon Sorge.“ Bereits kürzlich hatte die DIVI mitgeteilt, derzeit seien 22.207 Intensivbetten als betreibbar gemeldet, zu Jahres­beginn seien es 26.475 gewesen.

Mit Blick auf das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angepeilte Auslaufen der Corona­notlage in Deutschland sagte Marx: „Es gibt schon ein hohes Risiko, dass die Geschwindigkeit der Infek­tionen sich deutlich erhöhen kann.“

Daher brauche es auf jeden Fall entsprechende Maßnahmen. Diese müssten politisch entschieden werden. Die wichtigsten Maßnahmen, die die Bürger umsetzen könnten, seien nach wie vor „Impfen, Abstand, Hygieneregeln“.

dpa

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