Intensivmediziner sehen Kapazitäten zur Aufnahme von COVID-19-Patienten aus dem Ausland

Berlin – Laut der Deutschen Gesellschaft für Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ist die Zahl der beatmeten Patienten mit COVID-19 im Vergleich zu den freien Betten nach wie vor „relativ gering“. Die Fachgesellschaft plädiert daher dafür, den europäischen Nachbarstaaten zu helfen, solange ausreichende Kapazitäten vorhanden seien.
Die DGIIN rechnet damit, dass im Lauf der kommenden Woche genauere Prognosen zum weiteren Verlauf der beatmungspflichtigen Patienten mit COVID-19 verfügbar werden. „Diese Daten sollten dann Grundlage für die Steuerung der Intensivpatienten in Deutschland bilden“, erläuterte Christian Karagiannidis aus dem Vorstand der DGIIN.
Wenn die Zahlen intensivpflichtiger COVID-19-Patienten in Deutschland weiterhin relativ niedrig bleiben würden, lieferten diese Daten auch Hilfe für die Steuerung der Unterstützung für europäische Nachbarstaaten – ohne dass der Bevölkerung in Deutschland ein Nachteil daraus entstehe.
„Derzeit lehnen mehrere Bundesländer die Aufnahme von intensivpflichtigen Patienten aus dem Ausland ab“, sagte Stefan Kluge, Vorstandsmitglied der DGIIN und Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Es sei aber eine moralische und gesellschaftliche Pflicht, den europäischen Nachbarstaaten zu helfen, solange in Deutschland noch ausreichende, nicht belegte Kapazitäten bestünden, betonte er.
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